Radweed - Ambrosia
Raggy-Ragweed eine wahre Gefahr
Ragweed (Ambrosia) ist ein Invasiver Neophyt, der sich, über das Burgenland kommend bereits in unserer Region beginnt zu verbreiten. Damit die Pflanze sich nicht noch schneller weiterverbreitet, organisierte am 28. Juli 2022 die KLAR! Ökoregion Kaindorf gemeinsam mit der Firma QUA – Qualifizierungsagentur einen Workshop in Ebersdorf für alle betroffenen Bereiche, wie z. B. Landwirtschaft, Gemeinden und Gesundheitswesen, sowie Umweltschutz. „Für viele ist Ragweed noch unbekannt, daher ist dieser Workshop in unserer Region besonders wichtig. Denn durch das erworbene Wissen können wir frühzeitig auf diese Gefahr reagieren”, so KLAR! Managerin Margit Krobath.
Die Pflanze ist ein sehr starker Allergieauslöser, mit ihren über 8 Milliarden Pollenkörnern pro Pflanze, die sich sogar über mehrere 100 km weiter verbreiten, könnens sie starke Bindehautentzündung, Heuschnupfen sogar Asthma auslösen.
Ein Pflanze hat bis zu 60.000 Samen, die bis zu 40 Jahre keimfähig sind. Sie verbreitet sich gut, ist unter anderem neben Straßen, an Baustellen, auf Deponien und in Gärten aufzufinden. Sie ist ein rascher Lichtkeimer und mag offene Böden, so verdrängt sie Ackerpflanzen wie z. B. Kürbis und Sonnenblume. Die Samen können leicht von kontaminierten Böden mit den Reifen mitransportiert werden.
Ragweed blüht zwischen August und September, vor der Blüte kann die Pflanze abgemäht oder mit Handschuhen rausgezogen und auf den Kompost geworfen werden. Während und nach der Blüte sollte auch eine Maske beim rausziehen getragen werden, die Pflanze muss fachgerecht entsorgt werden.
Im Burgenland ist der Befall durch Ragweed bereits so massiv, dass am 01. Juli 2021 ein Ragweed Bekämpfungsgesetz erlassen wurde. Durch das Gesetz wird vorgeschrieben, dass die Ambrosia-Pflanze frühzeitig, möglichst mit einer mechanischen Methode bekämpft werden soll, sowie die Entsorgung der Pflanze vor Absamung eine Weiterbereitung verhindern muss. Grundeigentümer auch Gemeinden sind verpflichtet bei Anzeige durch die Koordinierungsstelle ein Bekämpfungskonzept und -maßnahmen auf eigene Kosten umzusetzen.
Im Rahmen der Veranstaltung informierte DI Gerhard Schlögl (Spezialist für das Thema Ragweed) die Teilnehmer des Workshops zum einen über die Eigenschaften der Pflanze und zum anderen wie man sie richtig erkennt und frühzeitig bekämpft. Im Rahmen des Vortrages wurde auch der Ragweed Finder vorgestellt, hier kann jeder gesichtete Vorkommen eintragen bzw. Nachschauen.
Stefan Käfer, von „NATUR im GARTEN” Steiermark und Biodiversitätsexperte hat den rund 30 Teilnehmern bei einer Feldbegehung die Ragweed Pflanze in Natura gezeigt und auf die markanten Merkmale hingewiesen. Ebenso ziegte er zum Vergleich ähnlich aussehende, nicht invasive Beifußgewächse.
Im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projektes wurde ein informatives Video über Raggy Ragweed erstellt. Projektleiter der Ökoregion Kaindorf Gábor György hat dabei die ungarische Synchronisation des Videos als Synchronsprecher übernommen.
Wenn Sie den Workshop verpasst haben, können Sie den Lehrstoff hier gratis downloaden: RAG_Skript_A4_V1_WEB.pdf (qua.or.at)